Ein Wiedersehen mit Europäern und die vergebliche Suche
nach Djeruk Peruk-Blättern
Chris van de Runstraat
Am 23. Juli dieses Jahres waren Henry und Margriet Christian zum dritten Mal 50 Jahre verheiratet. Nein, nicht 150 Jahre insgesamt, aber es gab ein Treffen für Familie und Freunde, nachdem es zwei Mal wegen Covid abgesagt worden war. Damals war die Feier im winzigen Ort Hummelo im Osten der Niederlande, und jetzt ebenfalls.
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Chris van de Runstraat
Am 23. Juli dieses Jahres waren Henry und Margriet Christian zum dritten Mal 50 Jahre verheiratet. Nein, nicht 150 Jahre insgesamt, aber es gab ein Treffen für Familie und Freunde, nachdem es zwei Mal wegen Covid abgesagt worden war. Damals war die Feier im winzigen Ort Hummelo im Osten der Niederlande, und jetzt ebenfalls.

Nicht nur ich freute mich auf ein Wiedersehen. Auch die drei Kinder Annemarieke, Gordon und Derek-Jan trafen sich, mitsamt Enkeln, nach langer Zeit mal wieder, angereist aus London, München und Tasmanien. Von den Ehemaligen waren auch Clotilde und Eckhart Försterling sowie Sophie und Jürgen Braun gekommen. Gesprächspunkte gab es also reichlich, und dabei sollte das vorzügliche und üppige Dinner auch noch genossen werden.
Annemarieke, Henry, Gordon, Margriet und Derek-Jan
Dieses schöne Intermezzo brachte mich dazu, nun auch andere Kollegen aus meiner Münchner Zeit, die ich so lange nicht gesehen hatte, aufzusuchen. In September war es so weit: ich flog nach Bologna und stieg dort in den Zug nach Chiusi (in der Toskana zwischen Florenz und Rom). Für den 1.500 km langen Rückweg hatte ich mir ausgedacht, meine Bahnfahrt immer dort zu unterbrechen, wo Ehemalige wohnten, und zu versuchen, ein Treffen zu vereinbaren.
Annemarieke, Henry, Gordon, Margriet und Derek-Jan
Dieses schöne Intermezzo brachte mich dazu, nun auch andere Kollegen aus meiner Münchner Zeit, die ich so lange nicht gesehen hatte, aufzusuchen. In September war es so weit: ich flog nach Bologna und stieg dort in den Zug nach Chiusi (in der Toskana zwischen Florenz und Rom). Für den 1.500 km langen Rückweg hatte ich mir ausgedacht, meine Bahnfahrt immer dort zu unterbrechen, wo Ehemalige wohnten, und zu versuchen, ein Treffen zu vereinbaren.
Die Reise war fast zu Ende, ehe sie angefangen hatte. Während der Bahnfahrt zum Flughafen von Eindhoven blieb der Zug 50 km davor stehen - „wegen Bauarbeiten“. Angeblich konnte die Fahrt erst nach drei Stunden fortgesetzt werden. Ich werde keine Einzelheiten aufzählen, sondern nur zusammenfassen, dass die Anreise erlebnisreich war.
Im Anwesen Fonte Regina wurde ich - wie so oft davor - herzlich von Luciano Leonardelli empfangen. 2001 waren wir beide in Rente gegangen und jeder in seine Heimat zurückgekehrt. Aber fast jedes Jahr besuchten Tiny und ich ihn auf seinem Weingut, erst im Trentino, später dann in der Toskana. Luciano hat dort auf 32 Hektar Pinien, Olivenbäume und Rebstöcke gepflanzt und das große Landhaus restaurieren lassen.
Jetzt war er von März an vor Ort, um alles instandzuhalten. Ein wenig habe ich hier und da helfen können. Auch lernte ich, Olivenbäume zu schneiden (ein Vogel soll unbehindert durch den Baum fliegen können), und durfte bei der Traubenlee mitmachen.
Lucianos Schwester lud alle „Arbeiter“ zum Abendessen ein. Ich nutzte die Gelegenheit, um als Nachspeise Rudjak (ein indonesisches Obstgericht) zuzubereiten. Leider waren in Chiusi weder Djeruk Perut Blättchen, Sambal Oelek noch Asem erhältlich, aber das improvisierte „Rudjak à la Toskana“ fand trotzdem Abnahme.
Am letzten Tag dort wurde gemeinsam mit zwei letzten (österreichischen) Gästen das Schwimmbad für den Winter abgedeckt, die Plane gesichert und bei einem Essen im Restaurant mein Besuch beendet.
Erste Station auf dem Rückweg war Bozen, wo Rosmarie Schahall mit Uwe mich abholten, um gemeinsam zu ihrem Haus in Meran zu fahren. Probleme mit der Bahn verzögerten meine für abends halb acht geplante Ankunft um zwei Stunden, so dass wir erst um Mitternacht das Dessert vom Abendessen genießen konnten.
Bei meinem Erwachen im gläsernen Dachzimmer wurde ein „Theaterstück“ aufgeführt. Ohne das Bett zu verlassen, war zu beobachten, wie um 7 Uhr im Dunkeln auf einmal rote Alpengipfel zum Vorschein kamen, die dann nach unten heranwuchsen und einen grünen Gürtel bekamen. Um halb 8 wurde das Zimmer auf einmal hell erleuchtet, so dass Einzelheiten in der Nähe zu unterscheiden waren. Ich musste die Neigung, vor dem Aufstehen erst zu applaudieren, unterdrücken.
Bus 236 sollte uns für einen Spaziergang zum Anfang des Tappeinerwegs oberhalb von Meran bringen, erschien aber nicht. Die beiden Meraner waren empört, aber ich war inzwischen schon wegen während meiner Erlebnisse von unterwegs abgehärtet. Die Lösung war, dass Uwe uns mit dem PKW hinbrachte, und Rosmarie und ich zu zweit den sehr schönen Weg entlang wanderten. Uwe war nicht traurig, denn am Nachmittag trafen wir im Zentrum mit Donata Grassi und Angiola Bensi zusammen, und er brauchte nicht alle europäischen Erinnerungen mit anhören.
Einmal über den Brenner konnte ich eine Entwarnung nach Italien schicken: Die Öffentlichen Verkehrsmitteln würden wahrscheinlich wieder einwandfrei funktionieren. Der Himmel über Innsbruck war wie in Italien blau, aber die Berge waren schneebedeckt und die Temperaturen wesentlich niedriger.
In München traf ich Tineke und Sepp Schadl. Tineke gehört zum Urgestein der Schule; sie war von Anfang an dabei. Unser Vorhaben, uns im Biergarten zu treffen, ging nicht auf; es war zu kalt. Aber Tineke hatte zu Hause Knödel mit Gans zubereitet, und so konnten wir doch noch den Stand der Dinge erörtern.
Am nächsten Tag wanderte ich in die Nähe unseres früheren Hauses in der Putzbrunner Waldkolonie und wurde bei meinen ehemaligen Nachbarn zum Kaffee eingeladen. Last but not least nahm ich die S-Bahn zum Starnberger See und begegnete dort Marianne Müller und Helmut Keim. Als betagte Rentner schritten wir bei angenehmen 17 Grad am See entlang, setzten uns auf eine Terrasse und bestellten 2 Pizzas mit 3 Tellern. Ich war überrascht zu hören, dass dies auch für sie ein unbekanntes Pflaster war. Nachdem wir viele von-und-an-Grüße ausgetauscht hatten, kehrten wir am Nachmittag wieder zurück nach Großweil bzw. München.
Holländer habe ich - außer Tineke - nicht getroffen. Jos und Alice waren mit ihrem Wohnwagen derzeit unterwegs in den Niederlanden, und Erik hielt eine Lesung für Astrologen in Bad Kissingen. Schade - aber erfreulich, dass alle noch immer so reisefreudig sind.
Nächster Halt: Nürnberg. Christine Muck hatte darauf bestanden, dass ich dort ausstieg und nicht nur kurz blieb. Wir besuchten das Reichsparteitagsgelände, ein Beispiel von Megalomanie. Es lag und liegt in einem angenehmen Erholungsgebiet der Nürnberger, und im Zeppelinfeld erklingt statt Gebrüll von hunderttausenden Parteigenossen ein fröhliches Bellen aus einer Hundeschule.
Am nächsten Tag führte Christine mich an der Pegnitz entlang zum Johannisfriedhof. Dort findet man das Grab von z. B. Albrecht Dürer. Aber ein besonderer Reiz liegt darin, dass fast jedes Grab mit Rosen bepflanzt ist - eine Augenweide! Nebenan lud der barocke Hesperidengarten zu einer Pause ein. - Am Nachmittag stand ein Besuch der Kulturwerkstatt „Auf AEG“ auf dem Programm. Dort findet man viele Räume mit kulturellen Veranstaltungen und Ausstellungen. Nur war uns beim Bemühen, einen passenden Unterstand für den einsetzenden Regen zu finden, entgangen, dass hier fast alles auf Kinder ausgerichtet war. Nach ein paar Gelegenheiten zum Mithüpfen und Mitklatschen schlichen wir uns davon.
In Frankfurt fragte Josef Roth sich am Bahnhof verzweifelt, ob ich noch kommen würde. Ich hatte einen Platz im allerletzten Teil des letzten Wagens und hatte das Gefühl, ein beträchtliches Teil der Strecke zu Fuß zurückgelegt zu haben. Im Kirschenwäldchen 43 hatte Gabi am Morgen eine neue Gefriertruhe im Empfang genommen und ein schönes Mittagessen zubereitet.
Den Nachmittag machten Josef und ich einen Spaziergang durch die Felder und stießen dabei im Ortsteil Riedberg auf den Bonifatiusbrunnen. Wie kann das sein, fragte ich, weil jedem Holländer meiner Generation in der Grundschule beigebracht worden war, dass Bonifatius bei Dokkum durch unsere Friesen ermordet worden war. Tatsächlich wurde die Leiche, oder was davon übrig war, 754 von Friesland zum Bischofssitz nach Mainz gebracht und von da nach Fulda, um dort im Dom beigesetzt zu werden. Während dieser Reise wurde die Leiche bei Riedberg in der Nacht abgelegt - und siehe da: Am nächsten Tag entsprang dort eine Quelle.
Im Zentrum Frankfurts schauten wir uns noch mal einige der Orte an, die die Teilnehmer am Ehemaligentreffen 2018 auch besucht hatten. In der Kleinmarkthalle suchte ich wieder nach Rudjak-Ingredienzen und tatsächlich ergatterte ich dort außer Obst auch Sambal Olek und Tamarinde-Sauce. Nur Djeruk Perut-Blättchen gab es nicht.
Nach der „Rudjak nach Frankfurter Art“-Zubereitung ging es nordwärts nach Bad Homburg. Dort besuchten wir im Museum Sinclair-Haus die Bilderausstellung Ewiges Eis. Sehr schön, und eine gute Vorbereitung auf die immer schlechter werdende Witterung, je näher ich meiner Heimat kam.
Die Niederländische Eisenbahngesellschaft hatte noch ein Abschiedsgeschenk für mich aufgehoben: Als ich in Hilversum den Bahnhof verlassen wollte, reagierte die Pforte nicht auf den QR-Code auf meiner Fahrkarte. Ich blieb mutterseelenallein im Tunnel stecken, bis ein Beamter mich befreite.
Im Rückblick möchte ich mich herzlichst bedanken bei all denjenigen, die mich so liebevoll empfangen haben, als ich an ihre Pforte klopfte. Ich bin gerührt von den vielen Mühen, die sich meine Gastgeber machten, um meinen Aufenthalt möglichst angenehm zu gestalten.
Rudjak a la Toskana
Frutti
2 mele dure (Granny Smith, Elstar)
2 pere dure
1 arancia
1 cetriolo
agliare i frutti in 2 o 4 pezzi
Rimuovere i noccioli
Tagliare pezzi restanti e il cetriolo
in fettine sottili
Versare la salsa sulla frutta
Preparare un giorno prima
Mescolare prima dell'uso
2 mele dure (Granny Smith, Elstar)
2 pere dure
1 arancia
1 cetriolo
agliare i frutti in 2 o 4 pezzi
Rimuovere i noccioli
Tagliare pezzi restanti e il cetriolo
in fettine sottili
Versare la salsa sulla frutta
Preparare un giorno prima
Mescolare prima dell'uso

Salsa
80 g Gulu djawa (zucchero di palme) o zucchero di canna
1 cucchiaio sambal oelek, o peperoncino macinato
4 cuc. ketjap manis o salsa di soja dolce
2 djeruk perut foglie o succo 1/2 limone
1 cuc. asem (tamarindo)
In un tegame mettete 1 cucchiaio di acqua con lo zucchero
Fate scaldare e mescolate fino a quando tutto sarà sciolto
Aggiungi il resto degli ingredienti
Mescolate, scaldate e fate raffreddare
80 g Gulu djawa (zucchero di palme) o zucchero di canna
1 cucchiaio sambal oelek, o peperoncino macinato
4 cuc. ketjap manis o salsa di soja dolce
2 djeruk perut foglie o succo 1/2 limone
1 cuc. asem (tamarindo)
In un tegame mettete 1 cucchiaio di acqua con lo zucchero
Fate scaldare e mescolate fino a quando tutto sarà sciolto
Aggiungi il resto degli ingredienti
Mescolate, scaldate e fate raffreddare